Salo Hirschhorn

Salo Hirschhorn betrieb einen Laden für Bettfedern und Nähartikel in der Straße des Friedens 12. Er gehörte zu der Gruppe Juden mit einem polnischen Pass, die seit langem in Deutschland wohnten und arbeiteten.

Das Geschäft im Erdgeschoss war früher Salo Hirschhorns Bettfedernladen.

Die polnische Regierung hatte im Frühjahr 1938 verfügt, dass die Pässe polnischer Juden bis September 1938 verlängert werden mussten, und zwar in Polen. Die Betroffenen fürchteten, dass ihnen die Rückkehr verweigert würde, würden Sie nach Polen reisen, um dies vornehmen zu lassen. Blieben sie in Deutschland, wären sie staatenlos geworden. Das wiederum, so befürchtete die Gestapo, würde die Auswanderung unmöglich machen, da Staatenlose keine Visa bekamen. Deshalb schob die Gestapo Salo Hirschhorn am 28.09.1938 über die polnische Grenze ab. Seine Spur verliert sich in Krakau.

Nach seiner Abschiebung wurde Hirschhorns Laden am 10.11.1938 Zielscheibe eines Angriffs. Es wurde nicht nur der Laden zerstört, sondern auch die Bettfedern wurden auf die Straße geworfen. Es bot sich ein Bild, als habe es geschneit. Ein Bild, an das sich gerade die älteren Einwohner der Straße auch Jahrzehnte später noch erinnern. Über Salo Hirschhorns weiteres Schicksal hingegen ist nichts bekannt.

 

Im November 2021 hat die IG Stolpersteine mit Hilfe der Medienstube WSW ein Video zur Biografie von Salo Hirschhorn erstellt.